Montag, 17. April bis Freitag, 27. April

 

Das Leben „nach“ dem Kloster hat mich wieder und schnell kommt der wahnsinnige Rhythmus des lebendigen Alltags Thailands zurück. Vom langsamen gehen in meditativer Haltung in absoluter Ruhe keine Spur mehr. Auch die guten Vorsätze sind fast gegessen…. Eben, grad beim Essen! Aber das tröstet sicher der Eine oder Andere zu wissen, dass es mir „gut“ geht, oder?

 

Nun, ich bleibe zehn Tage in Chiang Mai. Ein wenig Nachfühlen und Nachdenken will ich noch. Ein wenig sein ohne Rennen, ohne grossen Besichtigungen. Meine „Festplatte“ ist ein wenig voll, voller Tempel, volles Landschaften und voller Eindrücke. Muss das alles mal wieder ordnen und verdauen. Dazu kommt, dass ich meine Weiterreise nach Myanmar organisiere will (danke Elsbeth und Toni für den Tipp) und auch an die Zeit nach der Reise denken muss.

 

Chiang Mai ist mit knapp 150‘000 Einwohner die grösste und wichtigste Stadt in Nordthailand. Sie hat ca. 200 Wat (Buddhistische  Tempel), viele davon liegen in der Altstadt. Diese wird von einem Viereck aus der antiken Stadtmauer und einem parallel dazu verlaufenden Wassergraben umschlossen. Das Zentrum der modernen Stadt hingegen liegt östlich außerhalb der ehemaligen Stadtmauern zum Ufer des Maenam Ping hin. Dort wohne ich in einem gemütlichen Hotel. Wie schon in meinem Bericht über das Songkran Festival erzählt, ist der April der heisseste Monat hier. Die Temperaturen klettern bis 40C und mit den Steinen der Stadt fühlt es sich an wie in der Sauna, mit Aufguss… Nachts kühlt es ein paar Grade unter 30C ab. Die Hitze diktiert hier den Rhythmus….

 

Ich verbringe meine Tage zwischen Schreiben, Lesen, Spazieren, Essen und treffe mich mit spannenden Leuten. Ja, man bekommt einen ganz anderen Zugang wenn man den Menschen zuhört und nicht immer am Rennen ist! Da sind so viele Geschichten: Kevin, der Ami der ein sehr erfolgreiches Geschäft aufgab und sich dem Buddhismus zugewandt hat, der pensionierte, deutscher Physiker der mir seinen Namen nicht sagen will weil er nicht reden will, enthüllt mir aber 2 Stunden lang sein ganzes Leben, Fanny mit ihren unzähligen Lovestorys, Manu, der Schweizer IV Empfänger der seit 10 Jahren in Indien lebt, und, und, und…. und die unzähligen Thais mit Lächeln und ihre Geschichten. Praktisch jeden Abend verbringe ich auf dem Markt wo ich auch esse.

 

Der Künstler der das Portrait meiner Mutter gemalt hat, hat mich sehr berührt. Ich besuche ihn fast täglich und reden ein wenig über Kunst und schöne Frauen… das Leben eben! Werde noch ein weiteres schönes Bild kaufen!

Ich spaziere auch durch den Chinese Market und mit Kevin, um 6 in der Früh durch den Lebensmittelmarkt. Dort essen wir zum Frühstück eine burmesische Fisch-Suppe… Am Sonntag findet der Sunday Market in der Altstadt statt. Eine absolut geniale Ambiance. Ein MUSS für jeden Chiang Mai Besucher.

Dann doch noch der obligate Besuch beim Schneider: lasse mir schön alles erklären. Dann ausmessen, Stoffe aussuchen, anprobieren,… Es ist sehr preiswert, hoffentlich wird’s nicht billig! Bin gespannt wie das Resultat aussehen wird. Ich meine nach ein paar Tage tragen und waschen!

 

Den Rest der Zeit verbringen ich zwischen Pool, Massage und Ausgang. Auch hier eine Menge Bars und nette Girls…. Thailand eben. Für ein Bierchen ist immer noch ganz lustig. Und immer die Frage …. Ist das Girl ein Girl!?

Sonntag, 8. April bis Montag, 16. April

 

Teil I

 

Der Kaffee dampft genüsslich vor mir, ein Müesli mir frischen Früchten und Jogurt daneben, ja, darauf habe ich mich jetzt acht Tage „vorgefreut“! Acht eindrückliche Tage, acht intensive Tage, acht Tage mit mir selbst! Dabei wird es auch bleiben…. kein Seelenstriptease hier! Aber gerne erzähle ich vom Leben „im Kloster“, vom Tagesablauf, den Regeln und dem Erlebten!

Wat Prathap Doi Suthep liegt auf einem kleinen Berg, ca. 12 Kilometer oberhalb von Chiang Mai. Der Ausblick auf die Stadt ist herrlich und die Höhe gewährt ein bisschen kühleres Klima. Die Tempelanlage ist grosszügig angelegt, eine wunderschöne goldene Stupa in der Mitte, unzählige Buddha-Statuen und wunderschöne Gebäude. Der Tempel beherbergt unter anderem ein Kloster und, eben, die Meditationschule „International Buddhism Center“. Doi Suthep gehört zu den berühmtesten und wichtigsten Tempel der Thais, und so pilgern tausende Touristen und Einheimische jeden Tag auf den heiligen Berg! Das gibt eine wunderbare Ambiance durch die Mischung von grossem Respekt und Wahlfahrtsort, Touristen-Attraktion und Kommerz! Hier rennen Kindern über den Platz zwischen sprachlosen Touristen mit riesigen Fotokameras, besinnliche Pilger, predigende und singende Mönche und verschiedene Verkäufer. Ein Andachtsort ganz menschlich, ganz real und voller Freude! Dazu werden noch verschiedene Musik und Tänze in traditionellen Kostümen aufgeführt. Herrlich!

Das Meditationszentrum liegt unterhalt vom Tempel, erreichbar durch schmale Treppen die durch die winzigen Mönchshütten führen. Hier unten ist es ruhig, sehr ruhig, ohne Rummel und ganz ohne Touristen. Der Berg ist steil, und so sind alle Gebäude auf hohen Stelzen. Jeder Weg wird zur wohltuenden sportlichen Tätigkeit!

Sonntags geht’s also los. Ich packe meinen kleinen Rucksack: ausschliesslich weisse Kleider, Zahnputzzeug und meinen Wecker. Kein Natel, keine Musik, keine Lese- oder Schreibzeug. Aber auch keinen Schmuck, kein Parfum, … und gar keine Lebensmittel. Ich gönne mir meine „Carli“ Olivenöl-Seife und meinen, neuen Fotoapparat. Ich komme also kurz nach Mittag auf dem „Rummelplatz“ an. Einen letzten Rundgang als Tourist durch die Tempelanlage und dann geht’s zum Kadi. Also ich meine zum Mönch der mir die ersten Anweisungen gibt. Dann einen Schlüssel zu meiner Klause… jetzt wird’s ernst. Mein Zuhause für die nächsten Tage ist ein kleines Zimmer mit einem Bett und zwei Wolldecken. Kalte Dusche und WC draussen. That’s it! Habe ich mir das gut überlegt!? Ab 12 Uhr wird hier nicht mehr gegessen bis am nächsten Morgen um 7.00. Zum Glück habe noch einen grossen Teller „Fried Rice“ in der Stadt verdrückt…

Um 16.00, die Eröffnung-Zeremonie. Ich sitze dem „Teacher“ im Schneidersitz gegenüber und muss ihm Schalen überreichen, Kerzen und Räucherstäbchen anzünden, ein paar Cantus in Pali nachsingen und mich verneigen. Ja, der Teil ist sehr religiös und hat insofern nicht direkt mit der Mediation zu tun. Aber es ist keine Sekte oder ähnliches. Reine Buddhistische Lehre ohne gross zu missionieren. Ich muss hier noch unterstreichen, dass der ganze Aufenthalt kostenlos ist, eine freiwillige Spende wird selbstverständlich gerne entgegengenommen. Aber keine Frage über wer Du bist. Sehr grosszügig, werden wir hier doch, wenn auch bescheiden mit Kost und Logis versorgt und täglich unterrichtet!

Dann die ersten Anleitungen zur Meditation und los geht’s. Um 18.00 gibt’s dann das tägliche, gemeinsame „Chanting“. Eine Stunde singen wir alle zusammen (wieder am Boden sitzend,….mir tut jetzt schon alles weh!) heilige Lieder in Pali. Die meisten sind nicht sehr melodiös, eher so eine Art gregorianisch auf indisch (versteht das jemand!?). Ich tue mir sehr schwer… am ersten Tag. Aber wie die Zeit vorangeht desto mehr freue ich mich darauf. Irgendwann sind wir einen guten Chor und es macht Spass! Es ist ja auch die einzige Ablenkung vom Tag, abgesehen von den Mahlzeiten. Auf die komme ich später zurück.

Wir, das sind ca. 8 Frauen und 5 Männer. Kommt ein wenig auf die Tage drauf an. Es wird gar nicht geredet und so bleibt die einzige Kommunikation untereinander ein scheues Lächeln oder ein paar seltene ausgetauschten Blicke. Alle weiss gekleidet, in sich gekehrt, langsam gehend….ja, es macht den Anschein einer Sekte. Muss grad an Uriella denken! Hey, nochmals: keine Angst! Keine Sekte. Später, ich werde mich an die strenge Regeln der Schweigsamkeit bis Mittwoch halten, erfahre ich ein wenig über meine „Mitstreiter“: eine französische Kommunikationsmanagerin in Moskau, einen australischen Minen-Ingenieur in Laos, ein Weltenbummlerin aus Belgien, eine französische Studentin, und, und, und!

Schon früh geht’s dann ins Bett. Es gibt ja nichts zu essen, nichts zu reden, nichts zu lesen, hören,…. Gute Nacht!

 

 

Chapitre II

 

A la lecture du règlement, j’avais déjà un grand respect de mon séjour: l’horaire avec le lever à 5 heures, un repas à 7 puis le second et dernier à 11 heures du matin, ce régime encore accentué par l’absence de café, d’alcool et tout autres sucreries et la privation totale de tous divertissements tels que livres, musique et même l’écriture et bien entendu toute communication!

Donc complètement coupé du monde. Du monde extérieur, du monde qui nous entoure et nous influence avec ces bruits, ces nouvelles bonnes ou mauvaises, ces croyances, ces émotions, ces connections complexes dont nous tous dépendons. Ici, que le monde intérieur. Voilà le but du séjour. Je le répète et le souligne, pas de secte et pas de mission religieuse : un cours de méditation. Et, il faut le dire, les moines bouddhistes sont champions dans cette discipline qu’ils pratiquent depuis des milliers d’années !

Quant à mes cheveux, non, pas de réglementation. Mais depuis toujours je souhaitais voir la tête que j’ai sans tifs! L’occasion est idéale: temps chaud et en voyage. Et? Bon, ils vont repousser !!! A part l’optique, les deux millimètres qui me restent sont super agréables au touché, la sensation est plaisante et l’entretien absolument génial!

Bref, je me demande de quoi je vais manquer! La nourriture? Mon iPhone ;-) ? De sommeil? Et bien ce sera bien plus subtil: les repas se prennent à des tables individuelles et, comme durant tout le séjour, en silence absolu. Une prière chantée avant de commencer, puis manger «attentivement». Et ça c’est dur pour moi. Je souffre de ne pouvoir parler, de ne pouvoir souhaiter un «bon appétit» et surtout de ne pas savoir qui sont ces gens qui m’entourent. Les repas sont un peu glauques. Ici, et seulement ici, j’ai l’impression d’être puni, d’être en détention!

Le rythme est lent, très lent. Après le réveil nous écoutons pendant une heure dans le hall, la leçon quotidienne de notre teacher appelée le «Damma Talk». Le moine, toujours assis en tailleur avec le dos droit comme un i, explique la philosophie bouddhiste, les bienfaits de la médiation et son enseignement. J’aime bien ce type : toujours souriant, racontant ses histoires et surtout avec une agréable voix. Son sourire, sa mimique…. grandiose. «Rising-falling»…. deux mots qui se répéteront indéfiniment!

Puis petit-déjeuner. Chacun ce sert d’une assiette de riz avec légumes ou autre sauce. Tout est végétarien…. ils disent! Puis méditation.

Nous pratiquons deux façons: d’abord en marchant, très très lentement, en totale attention sur nos pas qui ont une chorégraphie spécifiée. Puis assis. Mes «séances» commencent avec 15+15 minutes et ce termineront avec deux fois 25 minutes. Difficile de rester concentré sur soi, nos pensées étant en permanence en voyage. Et les douleurs étant assis… Entredeux, je me promène dans le parc, également en toute lenteur, observant les innombrables insectes, papillons et la flore locale. Au loin on entend les cloches que sonnent les touristes au temple, et le soir venu, les bruits de la ville sont perceptibles. Quelle paix!

En début d’après-midi, nous rapportons individuellement au Teacher qui nous instruit pour la suite. L’après-midi chacun continue ces séances. Je m’offre un peu de distraction lors de mes pauses en prenant des photos. A six heures, nous nous réunissons pour le «chanting»: une heure de chants liturgiques. Pas de repas, rien, pas un fruit…. Mais ça va. Et huit jours que je ne bois que de l’eau chaude….

Je me couche tôt. Dernier exercice couché et puis dodo. Le réveil sonnera de nouveau à cinq heures…

 

 

Part III

 

After almost three days of stillness, I break the rule and talk to Chris. He is the kind of guy you just want to know! It’s Wednesday evening and it’s bizarre to open my mouth for the first time. Chris’ story is interesting. Also interesting his experience in this course. Tomorrow he will leave…. Hope to see him again.

This was the beginning. Then I talk to Leen, Fanny, and Herbert… just a few minutes, just some words. Social contact is as important as water, food and air!

The first four days I spent exclusively with meditation staying all time in the center. Chris told me that he went after chanting to the temple to see the monk’s ceremony. So I do too. The place is almost empty at this time. With the dusk the colors and the ambiance turn in a magic way…. The view on the city’s light is amazing. Met Onil, a Tibetan young monk with whom I have very interesting chats!

The Songkran festival starts and you can hear the party going on, far away from you. Do I miss something? I’ll stay here till after the festivities. I won’t regret… On Saturday, we have no chanting coz we all go to the temple for the ceremony. And on Sunday afternoon we go celebrate Songkran in Doi Suthep! This is an absolutely impressive moment.

The Songkran festival (literally "astrological passage") is celebrated in Thailand as the traditional New Year's Day from 13 to 15 April. It falls in the hottest time of the year, at the end of the dry season. The most obvious celebration of Songkran is the throwing of water. Thais roam the streets with containers of water or water guns (sometimes mixed with mentholated talc) and drench each other and passersby. This, however, was not always the main activity of this festival. Songkran was traditionally a time to visit and pay respects to elders, including family members, friends, neighbors, and monks.

Besides the throwing of water, people celebrating Songkran as a buddhist festival may also go to a Wat to pray. They may also cleanse Buddha images by gently pouring water mixed with a Thai fragrance over them. It is believed that doing this will bring good luck and prosperity for the New Year. People carry handfuls of sand to their neighborhood monastery in order to recompense the dirt that they have carried away on their feet during the rest of the year. The sand is then sculpted into stupa-shaped piles and decorated with colorful flags.

So we receive “our” flag and a big bowl of perfumed water. We plug the flag into the sand stupa making a wish. After a huge and colorful ceremony, all monks sit in a line of chairs. We go to each one and pour the water over their hands. In return they pour the water over our shoulder or our head. I’m completely wet. And touched: to be blessed from the abbot, the oldest to the youngest of the monk’s, with such a big smile… just a magical moment. Than something special happened: I asked later all my colleagues and it seems I was the only one. I received a pendant from one of the monk. Not expensive but so precious!!!! Great moment!

Because of the water I didn’t take my camera. In the evening I came back, people still making celebrating, singing, throwing water. And I have a long and good talk to Onil.

For my last morning, on Monday, I follow the alms giving. Another impressive moment. At eight o’clock I have the ending ceremony…. Good bye Doi Suthep, good bye silent meditation and peace. Hope to continue….

 

 

Today, Easter Sunday, I’m going for a few days in the Wat Phra Doi Suthep Temple in Chiang Mai for a meditation course. I have great respect from this time… strong diet, early wake up, no socializing, no entertainment and no iphone! Only meditating!

So I’ll update my diary as soon as I’m back. Wish you all a happy Easter!

 

http://www.fivethousandyears.org/

Thursday, April 5th and Friday April 6th

Chiang Mai…. here in since a couple of days but I already love it! The architecture is pleasant, the building in a human size, the traffic not as jammed as in Bangkok and the people very friendly! I literally can feel the nice ambiance and the good energy! The weather is still very hot but not too humid. On Friday we had a huge thunderstorm!

From the airport I took a taxi and had the nicest driver since ever! He brings me to the Old City where I choose a hotel. After the small and smelly places I had, I granted myself with a nice and large room. Price…? Cheaper than the kennels in Hong Kong! The staff is welcoming too.

I decided to come to Chiang Mai to stay in a temple for while. I want to experience the monk’s simple life and, primarily, to learn about mediation and rest my mind. I read some testimonials and comments about the courses here. Honestly, I’m very scarred: I never ever can rest more than 10 minutes doing “nothing”!? And all this pain sitting cross-legged!? But I want, I need, to do it!

Friday I spent strolling thru the Old City, visiting some temples and chat to monks. I have no idea what’s gona happen with me the next days. I stay open minded. But I can make the right decision where to go and, the biggest question, how long. Finally, I had a good talk with “Master” Joshi, a odd guy from the US, teaching Buddhism here at the university. He shows me around Wat Phrasingh, explain the temple, the gardens, the life here…. We have lunch together and exchange our experiences. Finally I decide to make a reservation at Prathat Doi Suthep. This temple offer meditation courses in English in different length.

The rules are very severe: wake-up at 5.00, only breakfast and lunch at 11.00, no socializing, no chat, no music, no books, no writing…. harsh! And the dress-code is rigorous too: only white clothes, including underwear! So shopping for a new, simple life ;-)